Mitarbeiterproblem Nr. 1 – Motivation

Was ist Motivation?

Als Motivation wird der Reiz bezeichnet, der uns zu einer Handlung bewegt. Dieser Reiz ist in der heutigen Arbeitswelt wichtiger denn je, denn er bringt uns dazu uns zu bewegen, etwas zu machen, einen Sinn zu finden oder ähnliches. Diese Reize sind dazu da, um Entscheidungen im Leben zu treffen, auch wenn diese noch so klein sind. Demzufolge wenn keine Motivation da ist, gibt es auch keine Entscheidungen.

In der Arbeitswelt sind Motivation und die dazugehörigen Reize bei den Arbeitgebern und in den Unternehmen eher noch ein Fremdwort und wird meist nicht in Betrachtung gezogen.

Leider ist es auch so, dass jeder Arbeitnehmer andere Reize als Motivation empfindet. Durch die meist festgefahrenen Strukturen in den Unternehmen ist es für Mitarbeiter schwierig, für sich die richtige Motivation zu finden. Weiter erschweren Leistungsdruck, Arbeitsbedingungen und fehlende Wertschätzung die Möglichkeit, die Motivationsfindung.

Wo liegt das Problem?

Laut einer Studie suchen die Mitarbeiter nach Selbstverwirklichung und den Unternehmen fehlt das Problembewusstsein, sich mit dieser Thematik auseinander zu setzen.

Es gibt bei der Motivation leider mehrere Punkte, die die Ansprüche auf Arbeitnehmerseite stetig steigen lassen.

Gründe hierfür sind zum Beispiel:

• Personalmangel / Fachkräftemangel
• Unattraktive Arbeitsbedingungen
• Toxische Vorgesetzte
• Fehlende Einsicht von Arbeitgebern
• Fehlende Wertschätzung der geleisteten Arbeit

Was fördert die Motivation der Arbeitnehmer?

Durch die oben genannten Beispiele haben mittlerweile viele Arbeitnehmer innerlich gekündigt (Quiet Quitting) und leisten Dienst nach Vorschirift. Weiter entsteht hier der Jobfrust durch Karrierestillstände und toxisches Verhalten der Arbeitgeber, was hier zu Demotivation und Resignation führt.

Gesunder Arbeitsplatz

Mitarbeiter der Gen Z und des Millennials legen sehr viel Wert auf ihre Gesundheit und verlangen das auch von ihren Arbeitgebern, indem sie dies zu ihrer Priorität machen. Hierzu zählen vor allem, Mental Health, Selbstfürsorge und Work-Life-Balance.

Ein Arbeitsplatz, der Mitarbeiter frühzeitig in die Arbeitsunfähigkeit treibt, wird kein Mitarbeiter lange durchhalten. Diese Arbeitsweise führt zu erhöhten Fehltagen, mentaler Erkrankung und Erschöpfungszuständen.

Als Motivation, um diesen Risiken vorzubeugen, können folgende Punkte gesehen werden:

• Arbeit an der Pausenkultur
• Gesundheitsangebote für Mitarbeiter
• Gespräche über bestehende Probleme (Mitarbeiterumfragen)
• Verstärkung der Work-Life-Balance

Wachstumsmöglichkeiten

Durch New Work entstehen viele neue Jobs, Arbeitsbedingungen und Herausforderungen. Hier müssen viele Beschäftigte neue Fähigkeiten wie digitale Skills lernen. Dies ist allerdings für die ältere Generation eine extreme Hürde. Bei jungen Mitarbeitern kristallisiert sich immer mehr deren Lernbereitschaft und Wachstumswille heraus.

Die Gen Z möchte mehr als arbeiten um Geld zu verdienen. Sie möchten sich mit Projekten oder einer Arbeit beschäftigen, die ihnen Freude bereitet und etwas Gutes zu tun oder dazu beitragen.

Natürlich ist der extrinsische Reiz des Geldes immer noch besonders wichtig, jedoch gewinnen die intrinsischen Reize – innerer Antrieb, wie Neugier – immer mehr an Wichtigkeit.

Geschätzt und gefordert werden mittlerweile

• Seminare zum Thema Führung
• Stressmanagement
• Gesundheit
• Weiterentwicklungsprogramme

Wichtig ist, dass kein Karrierestillstand entsteht.

Moderne Führung

Viele Arbeitnehmer kündigen ihr Arbeitsverhältnis, da sie ihren Chef verlassen wollen. Grund dafür sind unter Anderem toxische Führungskräfte, Bossing uvm. Daher hat sich seit Ausbruch der Pandemie eine hohe Wechselbereitschaft der Arbeitnehmer entwickelt.

Möglichkeiten, die man unternehmen kann, um Arbeitnehmer zum Bleiben zu bewegen oder um neue Mitarbeiter zu gewinnen:

• Starkes Unternehmensimage – Werte wie Gleichberechtigung
• Schulungen für Führungskräfte – für Empathie und Wertschätzung
• Verlässlichkeit, Vertrauen und Nahbarkeit
• Faire Vorgesetzte ohne Machtmissbrauch

Wertschätzung

Wertschätzung beginnt mit dem kleinen aber sehr seltenen Wort „Danke“. Dabei ist es nicht so schwer, einmal Anerkennung und/oder Lob für die geleistete Arbeit zu zeigen. Das Bedürfnis nach Anerkennung ist ein Grundbedürfnis des Menschen und somit eine wichtige intrinsische Motivation aus dem Inneren des Menschen.

Eine gelebte Wertschätzung ist ein wichtiger Teil der Firmenkultur für eine starke Mitarbeitermotivation.

So könnte Wertschätzung aussehen:

• Aufbau einer positiven Feedback-Kultur
• Absprachen einhalten
• Anerkennung des Mitarbeiters als wichtigen Teil des Unternehmens
• Regelmäßiger Dank und Revanche für die geleistete Arbeit
• Einen wertschätzenden Ton anschlagen
• Verfügbar für den Mitarbeiter sein und an ihm Interesse zeigen
• Keine Vorhaltung von Misserfolgen – sondern daraus gemeinsam lernen

Geld

Einige Fachkräfte sind in der Position, sich ihren Job aussuchen zu können, was wieder mit sich bringt, das andere Positionen in Zukunft unbesetzt bleiben. Durch Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt ist es normal geworden, dass gutes Personal teurer wird. Das hat zum Hintergrund, dass Fachkräfte mittlerweile rar geworden sind und diese auch ihren Marktwert kennen.

Also gilt hier: Wer seine Mitarbeiter fair bezahlt, gibt ihnen eine Motivation gerne in die Arbeit zu gehen und auch dort zu bleiben.

Flexibilität und Eigenständigkeit

Da sich die Arbeitswelt flexibilisiert, muss das Vertrauen der Arbeitgeber in seine Mitarbeiter stärker werden. Das Bedürfnis nach Kontrolle ist meist größer als das Vertrauen in die Mitarbeiter. Vor allem ist es wichtig, dieses Vertrauen in die Mitarbeiter zu setzen, die im Homeoffice arbeiten, ohne ihnen das Gefühl von Überwachung zu geben.

Viele Mitarbeiter wünschen sich die Flexibilität und Eigenständigkeit, ihre Zeit selbst einzuteilen und den Ort ihrer Tätigkeit selbst zu wählen. Durch dieses Vertrauen erhöht sich die Motivation, die Arbeit mit den Vorstellungen des eigenen Lebens zu vereinbaren. Dies frei von der ständigen Kontrolle der Führungskräfte, die diesen Drang nicht zügeln können. Hier gilt es, das Herz der Mitarbeiter durch Vertrauen zu gewinnen.